Was ist eigentlich eine Botschaft? Eine Botschaft ist eine Nachricht oder eine Information, die von einer Person, einer Gruppe oder einer Organisation an eine andere Person, Gruppe oder Organisation übermittelt wird. Botschaften können verbal, schriftlich, symbolisch oder sogar nonverbal sein und verschiedene Absichten oder Ziele haben, wie z.B. Informieren, Überzeugen, Unterhalten oder Verbindungen herstellen.

Wie entsteht eine Botschaft?

Eine Botschaft entsteht durch einen Prozess, der oft mehrere Schritte umfasst:

• Absicht festlegen: Der Sender entscheidet, was er mit der Botschaft erreichen möchte.
• Inhalt entwickeln: Der Sender wählt die Informationen und den Kontext aus, die er übermitteln möchte, und strukturiert sie entsprechend.
• Sprache wählen: Der Sender entscheidet über die geeignete Sprache und den geeigneten Tonfall, um die Botschaft effektiv zu kommunizieren.
• Übertragungsmedium wählen: Der Sender wählt das Medium aus, über das die Botschaft übermittelt werden soll, z.B. mündlich, schriftlich, digital, visuell usw.
• Botschaft übermitteln: Die Botschaft wird gesendet, sei es durch Sprache, Text, Bilder oder andere Mittel.
• Empfänger interpretieren: Der Empfänger der Botschaft nimmt sie wahr und interpretiert sie basierend auf seinem Verständnis, seiner Perspektive und seinen Erfahrungen.

Dieser Prozess kann je nach Kontext und Ziel der Kommunikation variieren.

Roman Jakobson, ein russisch-amerikanischer Linguist und Semiotiker, hat ein Kommunikationsmodell entwickelt, das als „Jakobson’sches Kommunikationsmodell“ bekannt ist. Es besteht aus sechs Elementen oder Funktionen, die in einer Kommunikationssituation auftreten:

• Sender (Emittent): Die Person oder Entität, die die Botschaft sendet.
• Empfänger (Rezipient): Die Person oder Entität, die die Botschaft empfängt.
• Kontext (Referenz): Der Hintergrund oder die Situation, in der die Kommunikation stattfindet, der den Rahmen für die Interpretation der Botschaft bildet.
• Kode (Code): Das System von Regeln und Konventionen, das verwendet wird, um die Botschaft zu kodieren und zu decodieren, wie z.B. Sprache, Gesten, Symbole usw.
• Kanal (Medium): Das Mittel oder der Kanal, über den die Botschaft übermittelt wird, z.B. gesprochene Sprache, geschriebener Text, visuelle Medien usw.
• Botschaft (Message): Der eigentliche Inhalt oder die Information, die vom Sender an den Empfänger übermittelt wird.

Dieses Modell hilft dabei, die verschiedenen Aspekte einer Kommunikationssituation zu analysieren und zu verstehen.

Welche Rolle spielt darin die Botschaft? 

Die Botschaft spielt eine zentrale Rolle im Jakobson’schen Kommunikationsmodell. Sie ist das eigentliche, übermittelte Informationspaket, das vom Sender an den Empfänger übertragen wird. Die Botschaft enthält den Inhalt, die Bedeutung oder die Information, die der Sender kommunizieren möchte. Im Kontext des Modells ist die Botschaft eines der Schlüsselelemente, da sie den eigentlichen Inhalt darstellt, der zwischen Sender und Empfänger übertragen wird. Ohne eine klare und verständliche Botschaft wäre die Kommunikation ineffektiv oder unmöglich. Daher ist die Gestaltung und Übermittlung einer klaren Botschaft entscheidend für eine erfolgreiche Kommunikation nach dem Jakobson’schen Modell.

Wie gestaltet man eine klare Botschaft? 

Wenn für gelungene Kommunikation das formulieren und Senden klarer Botschaften entscheidend ist, stellt sich die Frage, wie das am besten gelingt? 

Eine klare Botschaft zu gestalten erfordert sorgfältige Überlegung und Planung. Hier sind einige Schritte, die dabei helfen können:

Definieren Sie zunächst klar, was Sie mit Ihrer Botschaft erreichen möchten. Welche Informationen möchten Sie vermitteln? Welche Reaktion oder Handlung möchten Sie beim Empfänger auslösen?

Verwenden Sie klare, prägnante und verständliche Sprache, die leicht zu interpretieren ist. Vermeiden Sie Jargon oder komplexe Fachbegriffe, es sei denn, Sie kommunizieren mit einem Fachpublikum.

Ordnen Sie Ihre Informationen logisch an und verwenden Sie eine klare Struktur, um sicherzustellen, dass Ihre Botschaft leicht zu folgen ist. Verwenden Sie beispielsweise eine Einleitung, um das Thema einzuführen, einen Hauptteil, um die wichtigsten Informationen zu präsentieren, und eine Zusammenfassung oder Schlussfolgerung, um Ihre Botschaft zu verdeutlichen.

Denken Sie daran, wer Ihre Zielgruppe ist und passen Sie Ihre Botschaft entsprechend an. Verwenden Sie eine Sprache und Tone, die dem Wissenstand und den Interessen des Empfängers entsprechen.

Verwenden Sie bei Bedarf visuelle Hilfsmittel wie Grafiken, Diagramme oder Bilder, um Ihre Botschaft zu unterstützen und zu veranschaulichen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Botschaft konsistent ist und keine widersprüchlichen Informationen enthält. Dies trägt zur Klarheit und Glaubwürdigkeit Ihrer Botschaft bei.

Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie eine klare Botschaft gestalten, die Ihre Informationen effektiv kommuniziert und beim Empfänger das gewünschte Verständnis oder Handeln hervorruft.

Was sind typische Handlungen, die man mit Botschaften hervorrufen will?

Aber was ist das Handeln, dass ich mit meiner Kommunikation auslösen möchte? Typische Handlungen, die man mit Botschaften hervorrufen möchte, hängen stark vom Zweck und der Absicht der Kommunikation ab. Deswegen ist es auch so wichtig, sich vorher zu überlegen, aus welchem Grund Botschaften vermittelt werden sollen. In der pragmatischen Lehre der Sprachwissenschaft sind klassische Ziele:

• Informieren: Die Botschaft soll den Empfänger über etwas informieren, sei es eine Neuigkeit, Fakten, Anweisungen oder andere Informationen.
• Überzeugen: Die Botschaft soll den Empfänger von einer bestimmten Idee, Meinung oder Handlung überzeugen, indem sie Argumente präsentiert oder einen Standpunkt unterstützt.
• Unterhalten: Die Botschaft soll den Empfänger unterhalten, sei es durch Geschichten, Witze, Musik, Kunst oder andere Formen der Unterhaltung.
• Inspiration geben: Die Botschaft soll den Empfänger inspirieren, motivieren oder zu einer positiven Veränderung anregen, sei es im persönlichen Leben oder im beruflichen Umfeld.
• Emotionen auslösen: Die Botschaft soll emotionale Reaktionen beim Empfänger hervorrufen, wie z.B. Freude, Trauer, Mitgefühl, Angst oder Aufregung.
• Zu Handlung anregen: Die Botschaft soll den Empfänger dazu bringen, eine bestimmte Handlung auszuführen, sei es ein Produkt zu kaufen, an einer Veranstaltung teilzunehmen, eine Petition zu unterschreiben oder sich für eine Sache zu engagieren.
• Verbindungen herstellen: Die Botschaft soll eine Verbindung zwischen Sender und Empfänger herstellen, sei es durch das Teilen von Erfahrungen, Werten oder gemeinsamen Interessen.

Diese Handlungen können einzeln oder in Kombination angestrebt werden, abhängig von den Zielen und Absichten des Kommunikator. Je höher die Kombinationsdichte, desto höher die Komplexität der Botschaft. Je höher die Komplexität, desto schwieriger wird das Verständnis für den Empfängerkreis der Botschaft. 

Gibt es Herangehensweisen, wie ich eine Botschaft kreieren kann?

Angenommen, Sie haben sich detailliert mit ihrer Botschaft beschäftigt und wissen theoretisch, wie sie die Sache angehen wollen. Wie fangen Sie an?

Entwickeln Sie zunächst eine klare Botschaft. Identifizieren Sie die Kernbotschaft, die Sie vermitteln möchten, und formulieren Sie sie klar und prägnant. Wenn Ihnen das mit Stift und Papier nicht gelingt, sprechen Sie die Botschaft ein. Verfeinern, verändern, verbessern Sie sie, bis sie halbwegs zufrieden sind. Die Botschaft muss noch nicht perfekt sein. Versuchen Sie aber von Anfang an Unklarheiten oder Mehrdeutigkeiten zu vermeiden (außer natürlich, es dient Ihrer Handlungsabsicht eine diffuse Botschaft zu kreieren, z. B. um den Empfänger der Botschaft gezielt zu verwirren.)

Einprägsam ist ihre Nachricht garantiert, wenn sie es schaffen, Geschichten zu erzählen. Storytelling besitzt die Kraft, Menschen zu berühren und zu fesseln. Nutzen Sie die Kraft der Narration, um Ihre Botschaft lebendig und einprägsam zu gestalten.

Indem Sie diese Herangehensweisen anwenden, können Sie eine wirkungsvolle und ansprechende Botschaft kreieren, die Ihre Ziele erreicht und bei Ihrer Zielgruppe einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Nikes “Just Do It!” ist ein gutes Beispiel für eine Botschaft. Sie besticht durch Klarheit: Die Botschaft ist einfach und prägnant. Sie ermutigt die Menschen, aktiv zu werden, ohne sich von Hindernissen aufhalten zu lassen. Sie ist höchst relevant, denn sie spricht direkt die Motivation an, sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Sie erreicht damit Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Interessen. Sie ist zielgerichtet und konsistent. Und einfach, kombiniert mit starken Bildern und inspirierenden Geschichten. Die Botschaft ist authentisch und passt gut zur Markenidentität von Nike, die für Leistung, Durchhaltevermögen und persönliche Entwicklung steht. 

Die Botschaft in der internen Kommunikation 

Die interne Kommunikation in einem Unternehmen ist entscheidend für eine effektive Zusammenarbeit und den Erfolg des Unternehmens. Hier sind einige zusätzliche Schritte, die Sie bei der Vermittlung einer Botschaft intern im Unternehmen beachten können:

• Definieren Sie Ihre Ziele: Klären Sie zunächst, was Sie mit Ihrer Botschaft erreichen möchten. Möchten Sie Informationen teilen, Mitarbeiter motivieren, Prozesse verbessern oder Veränderungen ankündigen?
• Wählen Sie den richtigen Kanal. Überlegen Sie, welcher Kommunikationskanal am besten geeignet ist, um Ihre Botschaft zu übermitteln. Das kann eine E-Mail, ein Intranet, ein Mitarbeiternewsletter, ein Team-Meeting, eine Videokonferenz oder ein Mitarbeitermeilenstein sein.
• Passen Sie Ihre Botschaft an die Belegschaft an. Berücksichtigen Sie die Bedürfnisse, Interessen und Vorlieben Ihrer Mitarbeiter.
• Kommunizieren Sie klar und prägnant: Verwenden Sie Jargon oder komplexe Fachbegriffe, wenn Ihre Mitarbeiter auf Augenhöhe mit Ihnen kommunizieren können. Halten Sie Ihre Botschaft einfach und kompakt, wenn Sie Anweisungen geben. Fassen Sie die wichtigsten Informationen prägnant zusammen und verwenden Sie gegebenenfalls visuelle Hilfsmittel, um sie zu unterstützen.
• Seien Sie transparent und ehrlich: Seien Sie empathisch und transparent in Ihrer Kommunikation, insbesondere wenn es um wichtige Themen wie Veränderungen, Herausforderungen oder Unternehmensziele geht. Mitarbeiter schätzen Ehrlichkeit und Offenheit.
• Bieten Sie auch Möglichkeiten zur Interaktion und Rückmeldung: Geben Sie den Mitarbeitern die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Feedback zu geben oder Bedenken zu äußern. Wertschätzende Kommunikation fördert das Vertrauen und die Beteiligung der Mitarbeiter.
• Verstärken Sie die Botschaft durch rhetorische Stilmittel: Wiederholen Sie Ihre Botschaft gegebenenfalls auf verschiedenen Kanälen oder in verschiedenen Formaten, um sicherzustellen, dass sie gehört und verstanden wird. Lassen Sie weniger wichtige Informationen weg, um Sachverhalte präziser wiederzugeben (Ellipse). Geben Sie Ihrer Botschaft genügend Kontext, damit dem Empfänger das Verständnis erleichtert wird (Framing). 

Diese Schritte sind der Schlüssel zu erfolgreicher interner Kommunikation im Unternehmen. Damit übernehmen Sie symbolische Führung. 

Die Botschaft in der externen Kommunikation

Wenn es nicht darum geht nach innen, sondern eine Botschaft extrem nach außen zu vermitteln, beispielsweise an Kunden, potenzielle Kunden oder die Öffentlichkeit, gibt es einige zusätzliche Überlegungen:

• Wählen Sie die richtigen Kanäle: Identifizieren Sie die Kanäle, die am besten geeignet sind, um Ihre Botschaft an Ihre Zielgruppe zu übermitteln. Dies könnte Social Media, Pressemitteilungen, Werbekampagnen, Unternehmenswebsite, Events oder andere öffentliche Plattformen umfassen.
• Personalisieren Sie die Botschaft. Demonstrieren Sie, dass Sie Ihre Empfänger und Ihre Bedürfnisse verstehen. Idealerweise schaffen Sie eine emotionale Verbindung, denn emotionale Botschaften sind wirkungsvoller und bleiben länger im Gedächtnis.
• Oder nutzen Sie Fallbeispiele, um lebendig und anschaulich zu erzählen. Geschichten helfen dabei, Ihre Botschaft zu veranschaulichen und voran zu gehen.

Überraschen Sie Ihre Zielgruppe und wecken Sie ihr Interesse durch unkonventionelle Ideen oder innovative Kampagnen. Wirkungsvolle Botschaften als Visitenkarte Ihrer Marke. Das ist die Kernaufgabe von Markensemiotik. 

Botschaften erstellen: Methoden, Tools, Systeme 

Es gibt eine Vielzahl von Methoden, Tools und Systemen, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Botschaft an den Mann und die Frau zu bringen. 

Social Media Plattformen zum Beispiel. Nutzen Sie Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn und andere, um Ihre Botschaft an ein breites Publikum zu verbreiten. Social Media ermöglicht es Ihnen, mit Kunden und Interessenten in Echtzeit zu interagieren und Ihre Botschaft auf kreative Weise zu präsentieren.

Verwenden Sie CMS wie WordPress, Joomla oder Drupal, um Inhalte auf Ihrer Unternehmenswebsite zu veröffentlichen und zu verwalten. Dadurch können Sie regelmäßig Blog-Beiträge, Artikel, Fallstudien, Videos und andere Inhalte veröffentlichen, um Ihre Botschaft zu verbreiten und Ihre Online-Sichtbarkeit zu erhöhen.

Nutzen Sie E-Mail-Marketing-Tools wie Mailchimp oder HubSpot, um gezielte E-Mail-Kampagnen an Ihre Kunden und Interessenten zu senden. Durch segmentierte Listen und personalisierte Inhalte können Sie Ihre Botschaft gezielt an Ihre Zielgruppe kommunizieren.

Pflegen Sie Beziehungen zu Journalisten, Bloggern und anderen Meinungsführern in Ihrer Branche, um Ihre Botschaft in relevanten Medien zu platzieren. Pressemitteilungen, Gastbeiträge, Interviews und Medienkooperationen sind Möglichkeiten, Ihre Botschaft über externe Kanäle zu verbreiten.

Nutzen Sie Online-Werbeplattformen wie Google Ads, Facebook Ads, LinkedIn Ads oder Twitter Ads, um gezielte Werbekampagnen zu schalten und Ihre Botschaft einem spezifischen Publikum zu präsentieren.

Organisieren Sie Events wie Webinare, Workshops, Konferenzen oder Messen, um Ihre Botschaft persönlich an Kunden und Interessenten zu vermitteln und Beziehungen aufzubauen.

Täglich nutzen meine Marketing teams und ich diese Tools und Systeme aktiv, um mit ihren internen und externen Zielgruppen zu interagieren. In meiner Marketingstrategie lege ich großen Wert darauf, Botschaften stringent und zielgerichtet zu vermelden. Damit bleibt es kurzfristig im Gespräch und bindet Mitarbeiter und Kunden langfristig. Ich unterstützte Sie gerne dabei, kommunikative Führung zu übernehmen und Ihre Marke als Leadership Brand zu positionieren. 

Botschaften gestalten: ein Fall für Semiotiker

Semiotiker sind besonders gut darin, die Struktur, den Inhalt und die Bedeutung von Botschaften zu analysieren und zu verstehen. Semiotik ist die Studie von Zeichen und Symbolen und ihrer Bedeutung in verschiedenen Kontexten. 

Ein Semiotiker kann die verschiedenen Elemente einer Botschaft identifizieren und analysieren, wie sie zusammenwirken, um eine bestimmte Bedeutung zu vermitteln. Dank seiner Expertise berücksichtigt er soziale und historische Kontexte, die die Bedeutung und Interpretation von Botschaften beeinflussen.

Semiotiker identifizieren die Struktur und Organisation von Botschaften und untersuchen, ob Muster oder Codes verwendet werden.

Dr. Klaus Kerschensteiner

Was muss man studieren, um Botschaften kodieren und dekodieren zu können?

Um Botschaften effektiv kodieren und dekodieren zu können, gibt es verschiedene Studienrichtungen und Fachgebiete, die relevant sein können:

Kommunikationswissenschaft, Sprachwissenschaft, Medienwissenschaft oder Semiotik. Semiotik kann man an einigen wenigen Hochschulstandorten in Deutschland studieren, u.A. in Landau, Passau oder Potsdam.

Je nach Ihren Interessen und Karrierezielen können Sie sich auf einen oder mehrere dieser Bereiche konzentrieren. Ein interdisziplinärer Ansatz, der verschiedene Perspektiven kombiniert, kann besonders hilfreich sein, um ein umfassendes Verständnis der Kommunikation zu entwickeln und die Fähigkeiten zur Kodierung und Dekodierung von Botschaften zu verbessern.