Was ist Mediensemiotik?
Medien sind materielle, technische und gesellschaftlich institutionalisierte Kommunikationsmittel, die der Produktion, Verbreitung und Verarbeitung von Zeichen dienen. Medienzeichen ermöglichen das Verständnis von kulturellen Werten und Normen. Die Mediensemiotik ist eine transdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der Analyse von Zeichen und Zeichensystemen in Medien beschäftigt. Die Mediensemiotik liefert die Grundlagen für das Studium der Medien, der intermedialen und multimedialen Kommunikation als solche. Sie ist auch der Schlüssel zur interdisziplinären Erforschung einzelner Medienprodukte, Formate, Gattungen und Genres.
Warum brauchen Marken Mediensemiotik?
Im Mittelpunkt des Interesses der Mediensemiotik als angewandter Kulturwissenschaft steht das Medienprodukt, d.h. der Inhalt, der über mediale Kommunikation transportiert wird. Aufgrund ihrer spezifischen Medialität bilden Medien die Wirklichkeit in einer bestimmten Weise ab und konstituieren damit überhaupt erst die Wirklichkeit. Marken können sich diese Wirklichkeit zunutze machen, indem sie sie nach ihren Wünschen formen. Marken können mit Hilfe der Mediensemiotik Wirklichkeit erfinden.
Wie nutzen Marken Mediensemiotik?
Als Brand Manager entschlüssele ich die Semantik der Markenkommunikation und bestimme ihren Inhalt. Dann seziere ich sie, um herauszufinden, welche Strategie hinter einer Markenkommunikation steckt – wenn überhaupt eine Strategie erkennbar ist. Sie werden überrascht sein, wie viele Marken Inhalte in die Welt setzen, ohne dass eine Strategie erkennbar ist. Ich ziehe auch Parallelen zu bestehenden Medienstrategien und vergleiche deren Wirksamkeit. Die Ergebnisse präsentiere ich als Moodboards, Storylines oder in einem semiotischen Quadrat und implementiere sie in der Markenkommunikation.