Bedeutungsvoll führen

Einfach mal machen? Nein. Einfach mal denken.

In diesem Artikel

Aktionismus ist das Fitnessstudio fürs Ego. Ich sehe es täglich im Agenturalltag. Jemand ruft einfach mal machen und sofort klatschen alle wie bei einem Überraschungskonzert. Die Kaffeemaschine zischt, Slack feiert mit bunten Emojis, und wir fühlen uns kurz wie Helden. Das Problem ist nur, dass Geschwindigkeit ohne Richtung klingt wie ein Mixer ohne Deckel. Es spritzt überall, aber niemand will nachher die Küche putzen. „Einfach mal machen!„, fühlt sich nach Fortschritt an, doch oft ist es nur teurer Lärm mit hübscher Verpackung.

Der Preis des Blindflugs

Blindflug sieht im Meetingraum aus wie Mut. In der Realität ist es aber eine teure Mutprobe mit Publikum. Improvisation ohne Denken produziert Peinlichkeiten, die mit Semiotik als Marketingtool vermeidbar wären. Fragen Sie die Migros und ihr Rentier mit dem fünften Bein.

KI hat gemalt, Menschen haben nicht genug hingeschaut und die ganze Welt hat gelacht. Die Marke zahlt dann mit verlorener Reputation und verbrannter Zeit. Wer ohne Kopf sprintet, stolpert sichtbar.

Warum nachträgliche Strategie nicht hält

Nachträgliche Strategie hält so gut wie ein Dach, das man im Sturm montiert. Es klappert, es pfeift, und irgendwann fliegt es in den Garten. Später denken heißt teurer flicken. Die unsichtbaren Kosten sind die lautesten. Und so sinkt die Reputation wie ein Stein im Teich. Teammoral verdampft zwischen Schuldzuweisungen und Nachtschichten.

Ich habe Projekte gesehen, die perfekt wirkten, bis der erste Regen kam. Dann zeigte sich, wer vorher gerechnet und nicht nur gehofft hat. Aber bitte nicht falsch verstehen: Ich finde es wichtig KI sinnvoll zu nutzen. Ich habe auch nichts dagegen, sie direkt in die Markenkommunikation einzubinden. Aber bitte mit Sinn und Verstand.

Tempo ist gut, Hektik ist teuer

Tempo ist großartig, wenn die Richtung stimmt. Geschwindigkeit braucht Klarheit, und genau da setzt semiotische Markenführung an. Ich liebe Sprints, aber nur mit sauberem Briefing, Framing und klaren Messpunkten, wie Marken Unternehmenskultur vermitteln.

Ohne Fokus produziert man Staub statt Fortschritt. Ein kurzer Denkstopp spart zehn Meetings und drei Rechtfertigungen. Wer vorher Grenzen definiert, gewinnt hinterher Handlungsspielraum. So fühlt sich Tempo an wie Präzision und nicht wie Panik.

Einfach mal machen? Wie wäre es mit einfach mal denken!

Ich nutze ein kleines Ritual vor jedem Start. Ich frage nach dem Ziel, nach dem Risiko und nach der Wirkung, im Sinne von „Was ist Semiotik?„. Was genau soll passieren, was könnte schiefgehen, was löst es beim Publikum aus. Diese drei Scheinwerfer machen den Weg sichtbar.

Denken ist der günstigste Prototyp.

Am Ende gewinnt der, mit dem semiotischen Mindset. Machen ist keine Strategie, es ist nur eine Bewegung. Ich lade Sie ein, beim nächsten Briefing den Kopf einzuschalten, bevor die Hände zucken. Fünf Atemzüge Klarheit, dann erst die Tastatur. So wird Tempo zu Präzision und Ergebnis zu Bedeutung. Und das Publikum merkt es sofort.

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Unternehmen und Einzelpersonen sollten ihre Handlungen an Werten ausrichten – diese Werte sind der Kompass, der uns die Richtung weist. Mit klaren Botschaften, die auf dieser Grundlage basieren, gestalten wir nicht nur erfolgreiche Unternehmen, sondern führen auch ein sinnvolles Leben.

Dr. Klaus Kerschensteiner

Semiotiker

Projekte mit Sinn und Substanz

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